Herstellung von Scheiden galerie
 

 

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Dekoration     1 1 1   Seite 2   Seite 3   Seite 4   Seite 5

Verzierung und Dekoration bilden das Ende des Herstellungsprozesses und sind bei den Scheiden nur abhängig vom verwendeten Leder. Es gibt viele Möglichkeiten die Scheide am Ende noch zu verändern. Erwähnt seien hier besonderes Schnallen, Beschläge, Prägungen, Färbung und Aufhängung. Die finale Berarbeitung verleiht dem Stück noch eine persönliche Note und hebt es dadurch von der Masse der verfügbaren Standardobjekte ab.

Bei der Dekoration ist es ebenfalls wichtig die Art und Fülle mit Fingerspitzengefühl auszuwählen damit die Scheiden nicht überladen wirken. Würde zum Beispiel ein einfaches, nicht dekoriertes "Nutz-Schwert" in einer Prunkscheide stecken? Sicher nicht. Ebenso sollte es ein wenig zur Darstellung passen. Eine Prunkscheide passt häufig nur zu einer wohlhabenden oder adeligen Person und das waren die wenigsten.

Die verwendeten Materialen spielen eine wichtige Rolle bei den Dekorationen. Rohstoffe waren damals deutlich teurer als Arbeitszeit und die einsamen und dunklen Winterabende mußten ja mit irgendetwas gefüllt werden. So sind zum Beispiel bei Stücken des täglichen Gebrauchs viele "einfache" Materialien wie Leder eher schön verziert anstatt sie mit einem Messing- oder Bronzebeschlag aufzuwerten. Eine Reihe schöner Beispiele für punzierte Lederscheiden finden sich in dem Buch "Knives and Scabbards (Medieval Finds from Excavations in London)" (Amazon), welches endlich kostengünstig in einem Nachdruck (und nicht für teures Geld bei einem Antiquar) verfügbar ist. Dieses Buch beinhaltet Seiten über Seiten Fotos und Skizzen von Messerfunden und ist sehr zu empfehlen (besonders auch für Messermacher wegen den verschiedensten Griffdekorationen und Klingenformen). Interessante Bücher zu dem Thema werden noch an anderer Stelle auf dieser Seite vorgestellt (wenn jemand noch andere interessante Quellenbücher hat immer her damit!).

Letztendlich sollte man es jedoch nicht allzu genau nehmen, da es sich hier ja schließlich um ein Hobby handelt an dem man Spaß haben sollte und nicht eines, das einen erdrückt und unter Zwänge setzt.

 

Friedberg, September 2008